Albanien ist mit 2,8 Millionen Einwohnern eines der ärmsten Länder Europas. Trotz zahlreicher staatlicher Maßnahmen stagniert seit 2009 die Wirtschaft. Korruption, Vetternwirtschaft und organisierte Kriminalität stehen dem Aufschwung entgegen. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt am Existenzminimum. In ländlichen Gegenden ist die Lage besonders prekär.
Die Not der Bevölkerung
In Albanien wird das Gesundheitssystem kaum vom Staat unterstützt. Besonders für Familien mit Kindern mit Behinderung gibt es kaum Hilfe. Im ländlichen Raum ist der Glaube verbreitet, dass eine Behinderung eine Strafe Gottes ist. Viele Familien verstecken deshalb ihre Kinder und leben zurückgezogen. Eltern fühlen sich oft überfordert und allein gelassen. Ihre Kinder fristen oft ein trostloses Dasein und erhalten nicht die Förderung, die sie brauchen, um sich gut zu entwickeln.
Unsere Projektarbeit
Pogradec
Seit 2023 sind wir in Pogradec, nahe dem Ohridsee, mit dem Rehabilitations-, Förder- und Begegnungszentrum „Qendra Drita e Shpresës“ (dt. Zentrum Licht der Hoffnung) verbunden. Das Zentrum ist ein wichtiges Projekt in der Region. Eltern und Kinder kommen von weit her, um dort die nötige Hilfe zu bekommen, die selbstverständlich sein sollte. Im Qendra Drita e Shpresës gibt es viele Therapiemöglichkeiten. Ein Team aus verschiedenen Fachleuten – Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und Psychologen – hilft den Kindern und Eltern. Sie fördern die motorische, sprachliche, physiologische und psychologische Entwicklung der Mädchen und Jungen. Das Zentrum ist ein Ort der Hoffnung und Unterstützung für viele Familien.
Starke Eltern für starke Kinder
Elternarbeit ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Eltern werden aktiv in den therapeutischen Prozess eingebunden. Neben praktischen Tipps bekommen sie Raum, ihre Ängste und Sorgen zu teilen. In den Therapiegesprächen werden die Eltern im Umgang mit ihren Kindern ermutigt und gestärkt. Viele Eltern trauen sich dadurch erst wieder, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dank der Therapie erkennen sie, wie viel Potenzial in ihrem Kind steckt, wenn es individuell gefördert wird.
Sei ein Lichtblick: Mit einer Kindpatenschaft schenkst du einem Kind mit Behinderung die individuelle Förderung und Begleitung, die es braucht. Werde Pate!
Fushë-Arrëz
Unser zweiter Projektstandort befindet sich im Norden Albaniens, in der Region um Fushë-Arrëz. Dort beträgt die Arbeitslosenquote 85 Prozent. Seit der Schließung der Kupferfabrik sind die Menschen auf Sozialhilfe angewiesen. Diese beläuft sich je nach Familiengröße lediglich auf 20 bis 60 Euro im Monat, was dazu führt, dass viele Menschen hungern. Der lange und kalte Winter stellt jedes Jahr eine zusätzliche Belastung dar. Da der umliegende Wald nahezu vollständig abgeholzt wurde, können die Menschen ihre Unterkünfte kaum warm halten.
In der Bergregion Fushë-Arrëz gibt es eine Hilfsstation, die ora Kinderhilfe seit 1997 unterstützt. Ordensschwester Gratias Ruf leitet diese sehr hingebungsvoll und leistet damit lebensnotwendige Hilfe für arme Kinder und Familien. Für ihren unermüdlichen Einsatz unter der armen Bevölkerung hat Gratias Ruf im August 2016 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Wöchentlich kommt ein Arzt aus Fushë-Arrëz in die Ambulanz der Bergregion und versorgt dort kranke Kinder und Familien. Des Weiteren bieten wir einen Nähkurs für Frauen an. Dort lernen sie nähen und schneidern. Zur Coronazeit wurden dort viele Masken genäht. ora Kinderhilfe sendet regelmäßig Hilfstransporte mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Kleidung und Schulmaterialien nach Fushë-Arrëz. Hunderten von Menschen wird auf diese Weise dauerhaft geholfen.
Mit deiner Spende leisten wir lebensnotwendige Hilfe und verbessern die Lebensbedingungen der Menschen in Fushë-Arrëz.